Koblenz: Weiterer Angriff von Neonazis bekannt geworden

Aktuell ist ein weiterer Angriff von Neonazis in Koblenz bekannt geworden: In einem Radiobeitrag im SWR berichtet ein Sprecher des Multikulturellen Zentrums Trier, dass TeilnehmerInnen nach der Demonstration gegen den Abschiebeknast in Ingelheim am 03.09.2011 auf der Rückreise am Hauptbahnhof in Koblenz von Neonazis angegriffen wurden. Die Neonazis kamen vom Aufmarsch in Dortmund und waren auf dem Rückweg ins Saarland.

Auch dieser Vorfall wurde der Öffentlichkeit durch die Polizei verschwiegen.

In der Vergangenheit gab es mehrfach Übergriffe durch an- und abreisende Neonazis. Die Polizei setzt die Neonazis üblicherweise in Züge, die Neonazis fahren dann alleine weiter. Was passieren kann, wenn eine Gruppe Neonazis auf Menschen trifft, die nicht in ihr Weltbild passen, dürfte klar sein.
Nach einem Aufmarsch in der Region vor einigen Jahren wurde auch ein im Zug sitzender Richter Opfer eines Angriffs durch Neonazis.

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Schluss mit dem Verharmlosen und Verschweigen von Neonazi-Strukturen – Für eine ehrliche „Diskussion“

+++ Koblenzer Neonazi droht „Feinden“ mit Axt mit Hakenkreuz im Internet +++ Neonazis pöbeln mit Hakenkreuzfahne und „Sieg Heil“ in Koblenz Jugendliche an +++ Polizei verschweigt Vorfall +++

ACHTUNG: Neonazi aus Koblenz droht „Feinden“ mit Axt
BB mit Axt
Öffentliches Bild von www.facebook.de

ACHTUNG: Ein Neonazi aus Koblenz droht seinen “Feinden” mit einer Axt, die mit einem Hakenkreuz versehen ist.

BB in Remagen
Gleicher Neonazi in Remagen. Auf der Jacke steht „Störkraft“, dies war eine Neonazi-Band aus Andernach, eine der bekanntesten Bands der 1990er Jahre.

Hakenkreuzfahne und „Sieg Heil“ in Koblenz
Einen Tag vor dem Neonazi-Aufmarsch in Remagen am 19.11.2011 fand in Koblenz ein antifaschistisches Konzert mit einer Infoveranstaltung über die regionale Neonaziszene statt.
Neonazis aus dem Westerwald fuhren mehrfach an dem Veranstaltungsort mit einem Auto vorbei, zeigten eine Hakenkreuzfahne und bepöbelten jugendliche BesucherInnen mit „Sieg Heil!“. Die Polizei wurde durch einen Mitarbeiter des Jugendzentrums verständigt und nahm den Vorfall auf, das Kennzeichen war deutlich erkannt worden.

Die Koblenzer Polizei
In dem Bericht des Polizeipräsidiums vom Wochenende findet sich dazu jedoch nichts. Ein Vorfall mit Neonazis, die jugendliche BesucherInnen eines Konzertes anpöbeln und dabei eine Hakenkreuzfahne zeigen, wird der Öffentlichkeit also verschwiegen.
Dafür hielt die Polizei Koblenz es für wichtig, diesen schwerwiegenden Vorfall der Öffentlichkeit mitzuteilen:

Polizeipräsidium Koblenz
20.11.2011, 12:22 – Polizeipräsidium Koblenz
Koblenz, Medieninfo aus dem Stadtgebiet vom Wochenende
Komm‘ mit, du frierst
Am Freitag, gegen 13:50 Uhr, meldete ein aufmerksamer Spaziergänger, dass sich offensichtlich eine Tätergruppierung ( Familie mit Rollstuhl ) über die Blumenzwiebeln im Bereich des Pegelhauses hermachen würde.
Gegenüber den Polizeibeamten gaben sie an, dass sie die offen herumliegenden Blumenzwiebeln aufgesammelt hätten, da sie dachten, dass sie bei der derzeitigen Witterung erfrieren könnten.
Die Pflanzkolonne hatten sie angeblich übersehen.
Die Blumenzwiebeln fanden im Anschluss zurück an ihren ursprünglichen Bestimmungsort.


Der Koblenzer Polizei ist nicht klar, was gerade passiert: verschiedene Behörden haben im Zusammenhang mit der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle Mist gebaut, so dass sogar in der konservativen Tageszeitung FAZ die Aufklösung des Verfassungsschutzes gefordert wird.
Die Koblenzer Polizei macht weiter wie bisher: Neonazi-Aktivitäten runterspielen, verharmlosen, verschweigen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Behörde in Koblenz bei AntifaschistInnen den nächsten Anquatschversuch startet.

Neonazis in der Region – das „Aktionsbüro Mittelrhein“
Hier in der Region sind es die Neonazis vom „Aktionsbüro Mittelrhein“, die in der Neonaziszene den Ton angeben. Dabei handelt es sich um eine neonazistische Kameradschaft, die seit mindestens 2004 aktiv ist und eng mit der NPD zusammenarbeitet. Kopf ist Sven Lobeck, der gleichzeitig auch Vorsitzender des NPD-Kreisverband Koblenz ist.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten ist der Landkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort haben die Neonazis in der Weinbergstrasse 17 ein Wohnhaus angemietet – das „Braune Haus“. Dort werden Aktivitäten geplant, im Sportraum für die nächsten Übergriffe trainiert und Partys sowie Konzerte veranstaltet.

Immer wieder kommt es neben Propagandadelikten und Sachbeschädigungen zu schweren Übergriffen auf Menschen, die nicht ins neonazistische Weltbild passen.
Die Neonazis verstecken sich nicht, sondern zeigen ganz offen was sie denken: Ein Neonazi des „Aktionsbüro Mittelrhein“, der sich „Eric Alea Iacta Est“ nennt, hat als öffentliches Profilbild seines Accounts bei dem sozialen Online-Netzwerk „facebook“ Paulchen Panther und bezieht sich damit positiv auf die Zwickauer Neonazis.
Eric mit Profilbild
Paulchen Panther als Profilbild bei www.facebook.de

Die Neonazis verfügen über einen VW-Bus mit dem Kennzeichen AW-X-3107. In der Nacht vom 31.07.1992 auf den 01.08. wurde der Obdachlose Dieter Klaus Klein nachts im Stadtpark von Neonazi-Skins umgebracht, er hatte sich zuvor deren „Sieg Heil“-Gegröhle verbeten. Dieser VW-Bus wird als Lautsprecherwagen genutzt – auch für den Wahlkampf der NPD.BusVW-Bus des Aktionsbüro Mittelrhein

Antifa warnt vor Neonazis – Behörden verharmlosen und verschweigen
Bereits seit mehreren Jahren wird von antifaschistischer Seite immer wieder vor den Neonazis des „Aktionsbüro Mittelrhein“ gewarnt.

Seit 2003 marschieren Neonazis in der Region jährlich auf. Waren es anfangs Neonazikader aus NRW und Norddeutschland, die diese Aufmärsche organisierten, so beteiligte sich seit 2005 das „Aktionsbüro Mittelrhein“ an der Organisation und Durchführung und übernahm wichtige Aufgaben. AntifaschistInnen informierten regelmässig darüber, wer die Aufmärsche durchführt und wer dahintersteckt.

Am 14.02.2009 wollten antifaschistische Jugendliche mit einer Demonstration in Remagen darauf aufmerksam machen, dass dort Neonazis seit einiger Zeit gewalttätig gegen alternative Jugendliche und people of colour vorgehen. Der Koblenzer Polizeisprecher äußerte sich am 20.01.2009 in der Rhein-Zeitung zur Situation im Landkreis und teilt mit, dass der „Kreis Ahrweiler auf unauffälligem Niveau“ in Bezug auf „Straftaten oder Vorfälle mit rechtsradikalem Hintergrund“ liege. Natürlich wollte er „nichts ausschließen“, es sei aber „nichts bekannt“.

Im November 2009 marschierten dann Neonazis in Remagen nach 2005 zum zweiten Mal auf, es kam zu schweren Übergriffen auf alternative Jugendliche.

Die Situation seit 2010
Im Jahr 2010 traten die Neonazis nochmals aggressiver auf.
Am 12.03.2010 flogen Steine durch die Fenster einer Wohnung in Ahrweiler, in der sich auch ein Kind aufhielt. Die BewohnerInnen werden von Neonazis der alternativen Szene zugeordnet.
Am 08.05.2010 veranstalten AntifaschistInnen eine Kundgebung im Remagen, wieder wurde auf die Neonazis hingewiesen.
Die antifaschistische Zeitung Lotta veröffentlicht einen Hintergrundartikel über das „Aktionsbüro Mittelrhein“.

Wenige Monate später hätte es dann fast einen Toten durch Neonazi-Gewalt gegeben: Am 23.10.2010 wurde ein „Verräter“ zu einer Grillhütte im Westerwald gelockt und dort halb tot geschlagen. Nur weil er sich bewusstlos stellte, kam es nicht zu schlimmerem, er kam mit Kopfverletzungen und Knochenfrakturen davon. Einer der Haupttäter wohnte im „Braunen Haus“. Mittlerweile hat er gegen seine „Kameraden“ ausgesagt und gilt ebenfalls als „Verräter“.

Kurz nach der Tat marschierten dann wieder Neonazis in Remagen auf, am 20.11.2010.

Im Februar wurden mehrere Neonazis wegen des Übergriffs an der Grillhütte verhaftet. Daraufhin marschierten die Neonazis am 19.03.2011 in Koblenz auf. Die Stadt Koblenz und die Polizei informierten die Öffentlichkeit nicht. Erst durch AntifaschistInnen wurde dies öffentlich gemacht.

In den Tagen nach dem Aufmarsch hielten Koblenzer Neonazis (mit Unterstützung, unter anderem aus dem Westerwald) es für den richtigen Zeitpunkt, in Koblenz am Hauptbahnhof die Machtfrage zu stellen und andere Menschen mit Gewalt zu verdrängen. Die Neonazis wollten sich den öffentlichen Raum erobern und eine „national befreite Zone“ schaffen. Es kam zu mehreren Übergriffen auf Punks und alternative Jugendliche. Einem Geschäft mit nicht-deutschem Hintergrund wurde eine Schaufensterscheibe eingeworfen. Mehrere Neonazis wurden von der Polizei mitgenommen, die Öffentlichkeit wurde wiederum nicht informiert.

Als am 24.08.2011 in Koblenz eine antifaschistische Kundgebung stattfand, versuchten einige Neonazis des Aktionsbüros Mittelrhein diese zu stören. Die Kundgebung erinnerte an Frank Bönisch, der am Zentralplatz am 24.08.1992 von einem Koblenzer Neonazi erschossen wurde. Mindestens zwei Neonazis fotografierten AntifaschistInnen. Die Polizei war anwesend, behauptete jedoch im Nachhinein, die Neonazis hätten keine Fotos gemacht.
Es liegen Fotos vor, die das Gegenteil beweisen.

Im November 2011 marschierten Neonazis wieder in Remagen auf. Diesmal gab es großes Interesse von Seiten der Medien, da es sich um einen der ersten Aufmärsche von Neonazis nach Auffliegen der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle handelt.

Der Koblenzer Staatsschutz bleib seiner Linie des Runterspielens und Verschweigens treu und erklärte einen Tag vor dem Neonaziaufmarsch in der Rhein-Zeitung: „Wir sind aber gut beraten, sich vom Schock der rechtsextremen Straftaten, die aktuell bundesweit für Entsetzen sorgen, nicht anstecken zu lassen. Ein 14-jähriger Skinhead ist nicht mit einem Mörder gleichzusetzen“ („Demo in Remagen: Die Hintergründe und die Drahtzieher“, Rhein-Zeitung vom 19.11.2011).

Am Abend des Tages, an dem das Interview erschien, kam es zu dem oben beschrieben Vorfall mit der Hakenkreuzfahne in Koblenz, über den auch diesmal die Öffentlichkeit nicht informiert wurde.

Neonazis in Koblenz – eine Gefahr?
Aktuell gibt es in Koblenz keine starke Neonazi-Szene. Den Neonazis fehlt eine feste Anlaufstelle sowie eigene Räumlichkeiten. Jedoch ist Koblenz keine Insel der Glückseligkeit, in der nichts passiert. Klar ist aber: die Situation in Koblenz ist besser als in vielen anderen Städten und Regionen.

Dies war nicht immer so. Anfang der 1990er Jahre gab es in Koblenz eine starke Neonazi-Szene, die gewalttätig gegen Menschen vorging, die keinen Platz in ihrem Nazi-Weltbild hatten. Trauriger Höhepunkt war das Jahr 1992. Innerhalb von 4 Wochen ermordeten Neonazis zwei Menschen: Dieter Klaus Klein in Bad Breisig und Frank Bönisch am Zentralplatz. Der Mord am Zentralplatz geschah zeitgleich zu den rassistischen Pogromen in Rostock, wo ein Mob über mehrere Tage Wohnheime von AsylbewerberInnen angriff. Der Täter bezog sich ausdrücklich auf die Vorfälle in Rostock. Behörden stellten die Tat jedoch als unpolitisch dar und blendeten den neonazistischen Hintergrund aus.

Was ist zu tun?
Zur Zeit sind die Neonazis in Koblenz weit davon entfernt, das Stadtbild zu prägen. Das ist gut so und das soll auch so bleiben!
Dabei kann sich jedoch nicht auf Behörden wie Polizei oder Verfassungsschutz verlassen werden.

Es liegt an uns selbst, aktiv zu sein und einzugreifen wenn Neonazis:
… andere Menschen angreifen
… aufmarschieren
… ihre Parolen schreien
… einschlägige Kleidung in der Öffentlichkeit tragen
… Aufkleber verkleben

Egal ob auf der Straße, bei der Arbeit, in der Kneipe, im Bus, im Stadion oder auf dem Schulhof!

Dabei ist es jedoch wichtig, nicht nur gegen Neonazis, sondern auch gegen den alltäglichen Rassismus in unserer Gesellschaft vorzugehen.
Andere menschenverachtende Ideologien und gesellschaftliche Ausgrenzung sind klar zu benennen und dagegen ist Stellung zu beziehen, ganz egal wo, wie und wann diese auftauchen!

Wir haben keinen Bock darauf, dass Menschen diskriminiert werden!

Keine Stadt, kein Platz, keine Straße, kein Raum für Nazis, nicht in Koblenz und auch nicht anderswo!
Für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können!

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Das war der „Trauermarsch“ 2011 in Remagen

Am Samstag, 19. November, veranstalteten Neonazis in Remagen ihren jährlichen „Trauermarsch“, der dort seit 2009 stattfindet.
Anlass für die Neonazis jährlich nach Remagen zu kommen sind die sogenannten Rheinwiesenlager. Dies waren Kriegsgefangenenlager der Alliierten, die 1945 entlang des Rheins eingerichtet wurden. Die Neonazis lügen die Täter zu Opfern um und behaupten, in den Rheinwiesenlagern habe es einen gezielten Massenmord an Deutschen durch die Alliierten gegeben.

Etwa 240 Neonazis kamen am Samstag nach Remagen. Anmelder war Christian Malcoci aus NRW, Versammlungsleiter Christian Häger aus Bad Neuenahr vom „Aktionsbüro Mittelrhein“. Neonazis waren unter anderem angereist aus:
Rheinland-Pfalz: Koblenz, Ludwigshafen, Trier, Wittlich, Zweibrücken, der Vorderpfalz, dem Westerwald sowie der Rhein-Neckar-Region.
NRW: Aachen, Bonn, Dortmund, Essen, Hamm, Köln, Leverkusen, Oberberg, Wuppertal sowie der Eifel. Desweiteren waren noch kleinere Gruppen von Neonazis aus Norddeutschland, Ostdeutschland und den Niederlanden anwesend. Bei Axel Reitz, dem „Hitler von Köln“, fand die Polizei Pfefferspray, er konnte aber dennoch an der Veranstaltung teilnehmen. Die Neonazis filmten mit mehreren Kameras alle ab, die nicht in ihr Weltbild passen. Ein Reporter der lokalen „Rhein-Zeitung“ benennt dies klar als „subtile Bedrohung“, der Artikel ist nicht namentlich gekennzeichnet.

Bei der Ankunft am Bahnhof Remagen trafen einige Neonazis aus NRW auf Fussballfans aus Mainz, die gerade auf dem Weg zum Spiel in Köln waren. Die Fussballfans zeigten den Neonazis deutlich, was sie von ihnen hielten, daraufhin drängte die Polizei die Fussballfans ab und nahm einen kurzzeitig fest.

Ansonsten passierte in Remagen recht wenig. Die Polizei sperrte die Route ab, an den Absperrungen gab es teilweise Protest. Anders als letztes Jahr konnt sich in der Stadt relativ ungestört bewegt werden. Von bürgerlicher Seite gab es in der Innenstadt einen Gottesdienst, Infostände am Marktplatz und eine Kundgebung am Friedensmuseum mit etwa 100 Menschen. Nach dem Gottesdienst wurde die „Schwarze Madonna“ verhüllt, so dass die Neonazis diese nicht sehen konnten.

Die Presse berichtete dieses Jahr sehr ausführlich und ging auch auf die Hintergründe ein.
Jungle World im Vorfeld über die Hintergründe
http://jungle-world.com/artikel/2011/46/44346.html
Rhein-Zeitung im Vorfeld über die Hintergründe
www.rhein-zeitung.de/Demo-in-Remagen-Die-Drahtzieher
Rhein-Zeitung über den Tag:
www.rhein-zeitung.de/Neonazis-drohen-auf-subtile-Weise-Als-Reporter-unter-Radikalen
Fotos von den Neonazis gibt es hier: http://imgur.com/a/heETk#53

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Remagen und kein Ende

Aktueller Stand:
Wie erwartet haben sich die Neonazis durchgeklagt. Anmelder ist der Neonazi-Kader Christian Malcoci.
Es ist damit zu rechnen, dass am 19.11. etwa 300 Neonazis in Remagen sein werden.
Eine gute Zusammenfassung zu den Hintergründen gibt es beim Blick nach Rechts (Stand 8.11.): www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/trauermarsch-fuer-die-opfer-angeblicher-nachkriegsverbrechen
Achtung: In der Vergangenheit gab es mehrfach Übergriffe durch an- und abreisende Neonazis. Die Polizei setzt die Neonazis üblicherweise in Züge, die Neonazis fahren dann alleine weiter. Was passieren kann, wenn eine Gruppe Neonazis auf Menschen trifft, die nicht in ihr Weltbild passen, dürfte klar sein.
Nach einem Aufmarsch in der Region vor einigen Jahren wurde auch ein im Zug sitzender Richter Opfer eines Angriffs durch Neonazis.

Was passiert am 19.11.?
Remagen:
In Remagen ruft das Friedensbündnis Remagen zu „Engagement gegen Rechts am 19.11.“ auf
Um 11 Uhr soll ein Friedensgottesdienst stattfinden, danach sind Infostände am Marktplatz angekündigt.
Die Rhein-Zeitung berichtet recht umfassend dazu: www.rhein-zeitung.de/regionales/bad-neuenahr_Nazi-Demo-Widerstand-in-Remagen-und-Sinzig
Köln: Zeitgleich haben sich in Köln-Kalk die RechtspopulistInnen von Pro Köln angekündigt, dagegen wird es Aktionen geben. Genaueres unter www.dazwischengehen.mobi und www.antifa-koeln.net
Sinzig, 12.11.: Bereits eine Woche vorher findet in Sinzig am Vorabend zum „Volkstrauertag“ um 18 Uhr eine Mahnwache des Friedensbündnisses statt. Letztes Jahr waren die Neonazis an diesem Tag in Sinzig in einer Gaststätte und stellten sich am Anschluss mit Fackeln auf.
Aus dem Aufruf des Friedensbündnisses für die Kundgebung in Sinzig:

Die Parteien im Stadtrat und die Kirchen wollen nicht zulassen, dass nationalistisches Gedankengut, Geschichtsverfälschungen und der Hass gegen Minderheiten, Rassismus, Gewalt- und Kriegsverherrlichung in Sinzig unwidersprochen bleiben. Gemeinsam soll an die Menschen erinnert werden, die Opfer rassistischer Verfolgung und nationalsozialistischer Verbrechen geworden sind.

Mobilisierung der Neonazis
Die Neonazis haben angekündigt, im Vorfeld Aktionen durchzuführen. In der Region ist bisher nicht viel passiert. Dafür beteiligten sich Neonazis aus der Region in der Nacht zum 9.11. an einem „Fackelmarsch“ in Düsseldorf. Die Neonazis berufen sich dabei offen auf den sogenannten Hitlerputsch von 1923.
Auch Neonazis aus Koblenz haben angekündigt, nach Remagen zu fahren.

Rückblick 2010:
2010 zogen etwa 270 Neonazis durch Remagen. Dagegen gab es antifaschistische Proteste, die Behörden reagierten mit Anquatschversuchen, Anzeigen und Gerichtsverfahren.
Aktuell laufen immer noch Verfahren, weitere Infos dazu bei der Soligruppe: www.remagensoli.blogsport.de/

Solidarität
In Hamburg findet in der Roten Flora eine Soliparty statt: www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/termine.php
Soliparty

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19. November: Naziaufmarsch in Remagen

Für Samstag, 19. November haben die Neonazis vom „Aktionsbüro Mittelrhein“ einen Aufmarsch durch Remagen angekündigt. Die Kreisverwaltung hat diesen Aufmarsch verboten. Es ist davon auszugehen, dass die Neonazis dagegen klagen und marschieren dürfen.

Wenn es Gegenaktivitäten gegen den Naziaufmarsch gibt, werden wir euch darüber informieren.

Hintergründe zum „Aktionsbüro Mittelrhein“: Artikel über das „Aktionsbüro Mittelrhein“ in der Lotta Nr. 38
Anlass der Neonazis in Remagen aufzumarschieren sind die sogenannten Rheinwiesenlager: Artikel über die Rheinwiesenlager aus der Lotta Nr. 41

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Mittwoch, 19. Oktober: Prozesse gegen Antifaschist_innen in Koblenz

Pressemitteilung der Soligruppe Remagen:

Skandalverfahren:
Berufungsprozess gegen jungen Antifaschisten – Staatsanwalt übt massiven Druck aus.

Gibt es diesmal mangels Beweisen endlich einen Freispruch?

Am Mittwoch, den 19.10.2011 wird am Landgericht Koblenz ein Berufungsprozess gegen einen jungen Antifaschisten stattfinden, der im Mai diesen Jahres – trotz fehlender Beweise und nur aufgrund der fragwürdigen Aussage eines geschädigten Polizisten – zu einer hohen Strafe verurteilt worden war. Berufung wurde nicht nur vom Angeklagten und seinem Anwalt eingelegt, sondern auch von Oberstaatsanwalt Schmengler, der offenbar trotz mangelnder Beweise eine noch höhere Strafe wünscht.

Oberstaatsanwalt Schmengler hatte in dem Prozess nicht nur die Verhängung einer hohen Strafe des Angeklagten bewirkt, sondern auch massiven Druck auf Teile des Publikums und Zeugen ausgeübt: Zuschauenden, die sich Notizen machten, wurde auf Forderung Herrn Schmenglers hin das Schreibmaterial abgenommen. Ferner wurde ein Zeuge der Verteidigung, dessen Aussage übrigens nicht großartig von derjenigen einer als Zeugin geladenen Polizistin abwich, auf Antrag des Oberstaatsanwalts verhaftet und in Handschellen aus dem Gerichtssaal abgeführt mit dem Vorwurf der uneidlichen Falschaussage. Wie sollen sich unter solchen Vorzeichen weitere Zeug_innen frei äußern können?! Der Anwalt des betroffenen Zeugen, den nun auch ein Prozess erwartet, hat wegen der Verhaftung im Gerichtssaal Strafanzeige gegen den Oberstaatsanwalt erstattet.

Angesichts der bisherigen Vorkommnisse in diesem unfair geführten Prozess, rufen wir Interessierte dazu auf, zahlreich zur Beobachtung des erufungsprozesses zu erscheinen.

Alexandra Reinhardt
Solidaritätsgruppe für die kriminalisierten Antifaschist_inn_en von Remagen
Bonn, den 13. Oktober 2011

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Bericht zur Kundgebung am 24. August in Koblenz

Am 24. August fand in Koblenz eine Kundgebung der Initiative „Kein Vergessen“ statt. Der 24. August ist der Jahrestag eines Mordes durch einen Neonazi in Koblenz: 1992 wurde auf dem Zentralplatz Frank Bönisch erschossen, weitere Menschen wurden angeschossen. Die Initiative setzt sich für einen Gedenkstein ein.
Am Rande der Kundgebung tauchten Neonazis aus dem Spektrum des „Aktionsbüro Mittelrhein“ auf.
Ein ausführlicher Bericht mit Fotos ist hier zu finden:
http://de.indymedia.org/2011/09/315890.shtml
http://linksunten.indymedia.org/de/node/46695

Homepage der Initiative „Kein Vergessen“
Die Antifa Koblenz unterstützt die Initiative „Kein Vergessen“.

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Naziaufmarsch am Samstag, 17.09.2011 in Trier

weitere Infos bei der Autonomen Antifa Trier

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Demonstration gegen Rassismus und deutschen Nationalismus am 24.09.2011

Am 19. September 1991 fiel Samuel Kofi Yeboah in Saarlouis einem rassistischen Brandanschlag zum Opfer. Er ist eines der ersten Opfer rassistischer Gewalt in Westdeutschland nach der Wiedervereinigung. Anlässlich seines nahenden 20. Todestags wollen wir mit einer Aktionsreihe an Samuel Yeboah, dessen Mörder_innen nie gefasst wurden, würdig erinnern und den rassistischen Alltag in der Bundesrepublik und Europa thematisieren.
Hier und hier geht es weiter zum Aufruf!

Französische Straße (Pavillon) – Saarlouis – 14.00 Uhr

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3. September: Weg mit dem Knast in Ingelheim und Naziaufmarsch in Dortmund verhindern!

Passt auf euch auf!

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