Offen antisemitische Veranstaltungen in Koblenz

Warnung: offen antisemitische Veranstaltungen in Koblenz

Seit einigen Wochen gibt es in Koblenz einen Ableger der Montagsdemos,
die sich „Friedensparty“ nennen.

Nachdem in den ersten Wochen Antisemitismus und Verschwörungstheorien
eher versteckt geäussert wurden, gab es am letzten Montag (09.06.2014)
eine völlig offenes antisemitisches Auftreten:

Einer der Organisatoren rief dazu auf, die antisemitische Hetzschrift
„Die Protokolle der Weisen von Zion“ zu lesen.
Hierbei handelt es sich nicht um einen verwirrten Spinner der spontan
das Mikrofon ergriff, sondern nach eigenen Angaben um einen der beiden
Anmelder der Veranstaltung. Dieser ist bisher in der Öffentlichkeit
nicht durch politische Statements aufgetreten, sondern als angesehener
Inhaber einer Koblenzer Security-Firma sowie als Kampfsportrainer und
Gründer eines eigenen Kampfsport-Verbands.

Protest war nicht zu hören, als die Anwesenden dazu aufgefordert wurden,
selber die „Protokolle“ zu lesen, im Gegenteil, es gab zustimmende Rufe
der Anwesenden.

Dabei handelt es sich nicht im einen Ausrutscher: Der Redner kündigte
bewusst an, jetzt über ein „verbotenes“ und „antisemitisches“ Buch zu reden.

Im Internet äusserten sich BesucherInnen der Veranstaltung im Nachhinein
bestürzt, da sie nicht an einer Veranstaltung teilnehmen wollten, die
von Antisemitismus und Verschwörungstheorien geprägt ist.

Es ist zu beobachten, dass die Anzahl der TeilnehmerInnen in den letzten
Wochen abnahm. Dies begrüßen wir und warnen ausdrücklich davor, sich der
Veranstaltung anzuschließen.

Es bleibt abzuwarten, wie es mit der wöchentlichen Veranstaltung
weitergeht. Wenn der aktuelle Trend anhält, wird es bald nur noch ein
kleines Häuflein von Verwirrten und Spinnern sein, die sich wöchentlich
am Rhein treffen.
Eine Entwarnung kann es aber nicht geben, solange Antisemitismus und
Verschwörungstheorien verbreitet werden.

Antisemitismus und menschenverachtende Einstellung sind nicht nur ein
Problem, wenn sie von Kameradschaftsnazis wie dem Aktionsbüro
Mittelrhein geäussert werden, sondern auch, wenn sie – wie im aktuellen
Fall der Koblenzer „Friedensparty“ – aus der Mitte der Gesellschaft kommen.

Die Szene steht komplett im Internet als Video bei Youtube zur
Verfügung(ab Minute 56): http://www.youtube.com/watch?v=K5k6mAxeeHo

Antifa Koblenz im Juni 2014
Friedensparty Koblenz 2014

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Umtriebe rechter Burschenschaften in Thüringen und Koblenz!

joachim-paul-afdIn Thüringen wollten sich Burschenschaften auf der in Eisernach Treffen, dazu gehört auch eine Veranstaltung auf der Wartburg über der Stadt.
Dieses traditionelle Treffen  auf der Wartburg wurde ihnen nun Verboten.
Begründung: Zu Rechts! Als Beispiel für Nazi-Gedakengut sind die Raczeks zu nennen, die hatten versucht einen sogenannten Arier-Paragraphen durchzusetzen.

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/burschentag-burschenschafter-duerfen-nicht-auf-wartburg-feiern-a-974565.html

 

Auch in Koblenz gibt es Umtriebe der extrem rechten Burschenschaft:
Raczek-Mitglied Joachim Paul trat für die AfD zu Stadtratswahl an, bisher keine große Diskussion!
Bei der Stadtratswahl wollten ihn übrigens exakt 5000 Schängel im Stadtrat sehen.

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Der Nazi-Spinner mit der Axt wurde verurteilt: 3,5 Jahre Knast!

Selbstdarstellung eines Koblenzer Neonazis

Selbstdarstellung eines Koblenzer Neonazis

Die Rheinzeitung berichtet von dem Prozess gegen den Nazi-Spinner der Linken mit der Axt drohte. Der politische Kontext wird im Artikel vollkommen rausgelassen.

Antifaschismus ist und bleibt Handarbeit!

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/koblenz_artikel,-In-Koblenzer-Rheinanlagen-um-sich-getreten-Haftstrafe-_arid,1164268.html#.U5gX6S9pTUQ

 

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AfD Koblenz – Verbindungen nach ganz rechts

Aus der Rhein-Zeitung vom 03.05.2014:

AfD-Kandidat ist in umstrittener Burschenschaft

Partei Gruppe forderte „Ariernachweis“ – Joachim Paul: Ich bin ein Patriot, aber kein Rassist

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

M Koblenz. Immer wieder wird der Alternative für Deutschland (AfD) vorgeworfen, rechtspopulistisch zu sein, immer wieder distanziert sich die Partei davon. Kürzlich nun hat „Zeit Online“ einen Bericht über „Die rechten Burschen bei der AfD“ veröffentlicht, der sich damit beschäftigt, wie die Partei mit ultrakonservativen Burschenschaften verquickt ist. Und darin fällt ein Name: Joachim Paul.

Paul, Lehrer in Neuwied, ist Landesschriftführer der Partei und stellvertretender Vorsitzender der AfD Koblenz. Auf dem Listenplatz vier tritt er bei der Stadtratswahl am 25. Mai an. Und: Paul ist Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn – eine umstrittene Vereinigung, die in Berichten vor allem von „Spiegel Online“ und von linken Gruppen wie der Antifa Koblenz dem rechten Flügel zugerechnet wird. „Zeit Online“ schreibt von einer „rechtskonservativen, nationalistischen Burschenschaft“. Ist man also automatisch ein Rechter, wenn man hier Mitglied ist?

„Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, ich bin lediglich Mitglied in einer legalen Organisation“, sagt Paul im Gespräch mit der RZ. Für ihn haben linksliberale Medien ein Interesse daran, Vorgänge rund um die Burschenschaftsszene einseitig darzustellen und diese in die rechte Ecke zu stellen. Tatsächlich seien die Raczeks gegen Rassismus. „Wir sind lediglich eine patriotische Vereinigung, und das ist unser gutes Recht“, so Paul.

Die Webseite der Burschenschaft gibt Einblicke in eine zutiefst traditionelle Welt, in der Fechtkämpfe ausgetragen werden, vom „Verlust unserer ostdeutschen Heimat“ die Rede ist und der Leitspruch „Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland“ über allem steht. Gebietsansprüche an die früheren deutschen Provinzen im Osten würde man aber nicht stellen, betont Paul, „wir erinnern nur an die schlesische Heimat“, aus der die Burschenschaft stammt.

Mitglied bei den Raczeks werden kann „jeder männliche, deutsche Student, der sich zu unseren Grundsätzen bekennt“. Und die Anforderungen an die Abstammung der Burschenschafter ist Ursprung des wohl größten Skandals rund um die Raczeks. 2011 forderten diese beim Burschentag der Deutschen Burschenschaft einen „Ariernachweis“ – für Medien und Experten völkische, rassistische Auswüchse, für Joachim Paul ein Missverständnis.

Fakt ist: Die Raczeks hatten den Ausschluss einer anderen Verbindung beantragt, weil diese einen Studenten aufgenommen hatte, der zwar in Deutschland geboren ist, jedoch chinesische Eltern hat. In ihrer Begründung schrieben die Raczeks, es sei „besonders in Zeiten fortschreitender Überfremdung nicht hinnehmbar, dass Menschen, welche nicht vom deutschen Stamm sind, in die Deutsche Burschenschaft aufgenommen werden“.

Ein Sturm der Empörung brach über die Raczeks herein, die den Antrag schließlich zurückzogen. „Ich selbst habe erst aus den Medien von dem Antrag erfahren“, sagt Paul. Er und andere hätten sich davon distanziert, ausländische Mitglieder seien außerdem nicht per se ausgeschlossen, ihre Aufnahme würde bei einer Einzelfallprüfung entschieden. Die aktiven Burschenschafter hätten hinter dem Antrag gestanden, nicht die Alten Herren, die nicht mehr selbst studieren und zu denen auch Paul gehört.

Die Positionen innerhalb der Burschenschaft seien ohnehin sehr unterschiedlich. 140 Mitglieder haben die Raczeks, „und bei uns sind fast alle Parteien vertreten“, sagt Paul. Die Raczeks heute seien auch „enorm zerstritten“, und es sei immer schwieriger, einen gemeinsamen Nenner zu finden. „Problematisch für die Zukunft ist, dass die Jugendlichen, die heute zu uns kommen, oft unfertig sind und sich schneller produzieren wollen.“ Einzelne Mitglieder sorgten zudem immer wieder für Kopfschütteln: Ein Vorstandsmitglied etwa bezeichnete den Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als „Landesverräter“ und wurde 2013 verurteilt. Ein mittlerweile ausgeschlossenes Mitglied steht mit dem rechtsradikalen Aktionsbüro Mittelrhein in Koblenz vor Gericht.

Joachim Paul hält trotzdem an den Raczeks fest. Seine Parteikollegen von der AfD Koblenz hätten kein Problem damit, „und letztlich ist es meine Privatangelegenheit“.

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Informationsveranstaltung: Rechtspopulismus und Rechtsruck in Europa?

Rechtspopulismus und Rechtsruck in Europa?

Referent: Alexander Häusler – Forschungsschwerpunkt: Rechtsextremismus/ Neonazismus FH Düsseldorf

 
Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2014 werden in Frankreich für den Front National rund 25% vorausgesagt. In Österreich könnte die rechtspopulistische FPÖ zur stärksten Kraft werden, so wie die Partei von Geert Wilders in den Niederlanden. In Ungarn werden der Jobbik-Partei sowohl bei den nationalen Wahlen im April als auch bei den Europawahlen Zuwächse prognostiziert. Falls die neo-nazistische griechische Partei „Goldene Morgenröte“ nicht noch verboten wird, könnte sie ebenfalls in das Europa-Parlament einziehen.
Das Spiel mit der Angst: In Deutschland sind rassistische Einstellungen und Ressentiments gegen Minderheiten auch in der Mitte der Gesellschaft gewachsen und gesellschaftsfähig geworden. Die neue Partei „Alternative für Deutschland“ könnte in die hierzulande noch vorherrschende rechtspopulistische Lücke stoßen und nach einem möglichen Einzug in das Europaparlament die Allianz mit anderen europaskeptischen Parteien suchen.
Bei der Veranstaltung werden Strategien und die rassistische Stimmungsmache von rechtspopulistischen Parteien Europas dargestellt. Auch mögliche Gegenstrategien sollen zur Sprache kommen.


Mittwoch, 14. Mai, 19 Uhr,
Medienladen im Kurt-Esser-Haus, Koblenz
(direkt am Hauptbahnhof)
Eintritt frei!


Eine Veranstaltung der DGB Region Koblenz in Zusammenarbeit mit:

Antifa Koblenz | AStA Uni Koblenz | Referat für politische Bildung am AStA der Hochschule Koblenz | ver.di Jugend Koblenz
Kontakt und Impressum:
DGB Region Koblenz | Moselring 5-7a | 56068 Koblenz | koblenz@dgb.de

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Obskure Gruppe ruft auch in Koblenz zu „Montagsdemo“ auf


Video Link https://www.youtube.com/watch?v=xI996280x_g

Aus Aktuellem Anlass machen wir auf folgende Informationsveranstaltung aufmerksam:

Rechtspopulismus und Rechtsruck in Europa?

Referent: Alexander Häusler – Forschungsschwerpunkt: Rechtsextremismus/ Neonazismus FH Düsseldorf

Mittwoch, 14. Mai, 19 Uhr,
Medienladen im Kurt-Esser-Haus, Koblenz
(direkt am Hauptbahnhof)
Eintritt frei!

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+++ AFD-Kreisverband Koblenz: RechtspopulistInnen mit schlagender Verbindung ins Braune +++

Die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AFD) versuchte in den vergangenen Monaten, sich in der Region Koblenz zu etablieren und wird hier zur Kommunalwahl antreten.

Während die AFD bundesweit genau unter die Lupe genommen wird und für Diskussionen sorgt, ist dies in Koblenz bisher nicht so: Die regionale Rhein-Zeitung fällt bisher auf durch eine Berichterstattung ohne kritische Fragen.

In ihrer Ausgabe vom 19. April wird der Koblenzer AFD-Funktionär Joachim Paul in der Koblenzer Seilbahn interviewt. Paul ist Kreisvorsitzender der AFD Koblenz und Schriftführer im Landesvorstand, er unterrichtet als Lehrer an der Ludwig-Erhard-Schule in Neuwied.

Was Joachim Paul weder im Interview mit der Rhein-Zeitung noch in seiner Selbstdarstellung auf der Website der AFD verrät:

Er ist gleichzeitig in einer Burschenschaft aktiv, die zum ultra-rechten Flügel der Burschenschaft-Landschaft gehört und immer wieder für Skandale mit offen rassistischen und/oder nationalsozialistischen Bezügen sorgt: der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn. In einem burschenschaftlichen Rundbrief ist Paul gesprächiger: Dort gibt er an, während seines Studiums Mitglied der Burschenschaft Westmark gewesen zu sein, 2007 dann aber zu der Burschenschaft der Raczecks gewechselt zu haben. Grund für den Wechsel waren laut Paul vor allem unterschiedliche Ansichten über die Zukunft der Burschenschaften und seiner Liebe zur burschenschaftlichen Tradition.

Die Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn
Im ultra-rechten Flügel der Burschenschaften spielen die Raczeks schon lange mit.

So sind sie Gründungsmitglied der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, ein Zusammenschluss der ganz rechts-außen Liga innerhalb der Burschenschaften. Sogar der Verfassungsschutz, sonst auf dem rechten Auge blind, hat einige von ihnen im Visier.

Einer der bekanntesten Burschenschafter mit Neonazi-Vergangenheit ist Mitglied der Raczeks: Norbert Weidner. In den 1990er Jahren war in einigen verbotenen neonazistischen Organisationen aktiv, heute ist er Vorstandsmitglied der Raczeks. Weidner wurde erst 2014 vom Oberlandesgericht Köln verurteilt, da er den Widerstandskämpfer und im Konzentrationslager ermordete Pastor Dietrich Bonhoeffer als „Landesverräter“ betitelte und dessen Ermordung als „juristisch korrekt“
verteidigte.

Ein weiteres Mal Aufmerksamkeit erhielten die Raczeks durch die Affäre um den von ihnen geforderten „Ariernachweis“. Für die Raczeks sind „Personen mit mehrheitlich außereuropäischen Vorfahren unter Hinweis auf die Abstammungsgemeinschaft eines Volkes dementsprechend keine Angehörigen des deutschen Volkes.“
Hier mischte auch Joachim Paul mit: Als der Antrag trotz großem Presseecho angenommen wurde, war er es, der im Hintergrund versuchte mit einem Strategieprogramm den Dachverband wieder zu stabilisieren und auf Raczek-Linie zu bekommen.

Einem jüngeren Mitglied der Raczeks wird gerade in Koblenz der Prozess gemacht: als Angeklagtem im Prozess gegen die kriminelle Vereinigung „Aktionsbüro Mittelrhein“. Nachdem Medien überregional berichteten, distanzierten sich die Raczeks. Das Pikante: Der damalige Verbindungsbruder vom Lehrer Joachim Paul war zu diesem Zeitpunkt noch Schüler.

Neben diesen Verstrickungen der AFD zu rassistischen und nationalistischen Organisationen ist es ebenso wichtig, sie auf der inhaltlichen Ebene als rassistische und rechtspopulistische Partei zu begreifen. Dann sind auch Personen wie Joachim Paul keine Überraschung mehr. Weitere „Überraschungen“ aus der Region sind bekannt.

Joachim Paul ist kein Einzelfall: weitere Mitglieder aus ultra-rechten Burschenschaften haben wichtige Funktionen in der AFD übernommen, Bericht der ZEIT:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-03/afd-burschenschaften-lucke/komplettansicht

Artikel zu den Raczeks und deren Verbindungen zum Aktionsbüro Mittelrhein:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/aerger-fuer-die-burschenschaft-der-raczeks-zu-bonn-wegen-nazi-problemen-a-844890.html

Einschätzung der Mobilen Beratung Köln zu den Raczeks:
http://www.mbr-koeln.de/vor-ort/bonn/

Hintergrundartikel aus der antifaschistischen Zeitschrift LOTTA über die Burschenschaft der Raczeks zu Bonn:
http://www.linksnet.de/de/artikel/27713

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Auswertung der Aktionen rund um den Naziaufmarsch am 15.03.14

Antifaschistische Aktionstage
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Schon im Vorfeld des geplanten Naziaufmarsches fanden in Koblenz verschiedene antifaschistische Veranstaltungen statt. Am 10. März gab es eine Veranstaltung zum Nationalsozialismus in Koblenz mit einem Referent des Vereins Mahnmal e.V. Am Tag darauf trafen sich ca. 35 Menschen zu einem Stolpersteinrundgang durch die Koblenzer Innenstadt. Beide Veranstaltungen rückten die nationalsozialistische Vergangenheit Koblenz in den Fokus und somit auch die konkreten Verbrechen und deren Opfer.

Vorabenddemo
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Die Antifaaktionstage endeten mit einer abendlichen antifaschistischen Demo der Initiative Kein Vergessen. Unter dem Motto „Schöner leben ohne Nazis – Solidarität mit den Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt“ zogen am Vorabend des geplanten Naziaufmarsches, bei guter Stimmung und Musik, über 160 Antifaschist_innen, mit vielen Plakaten und Transparenten ausgestattet, durch Koblenz. Am Mahnmal für die Opfer des NS wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten, am Zentralplatz endete die Demo an der Gedenktafel für Frank Bönisch. Frank Bönisch wurde 1992 von einem Neonazis auf dem Zentralplatz erschossen, sieben weitere Personen teilweise schwer verletzt.

Der 15. März – Naziaufmarsch

Gegenprotest
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Ab 13 Uhr sammelten sich Antifaschist_innen am Hauptbahnhof. Hier hatte der DGB zur Kundgebung aufgerufen. Bis zum Beginn der Nazidemo wuchs die Gegenkundgebung auf ca. 1000 Menschen aus den verschiedenen politischen Lagern an. Zudem gab es noch weitere Kundgebungen in der Innenstadt. Bevor die Nazidemo in Richtung Innenstadt loszog, bewegten sich mehrere hundert Antifaschist_innen Richtung Naziroute und Innenstadt Immer wieder gelangten größere Gruppen von Antifaschist_innen an die Nazis. Diese wurden mehrmals körperlich und fast die komplette Zeit über verbal angegangen. Zur gleichen Zeit gelang es ca. 300 Antifaschist_innen die Naziroute zu blockieren. Zwei Blockaden verhinderten, dass die Nazis in die Innenstadt gelangen konnten. Diese steckten an ihrer Zwischenkundgebung fest und beschlossen nach längerer Zeit und Verhandlungen mit der Polizei den Rückweg anzutreten. Auch hier konnten die Nazis „kritisch“ begleitet und antifaschistisch nach Hause geschickt werden.

Die Nazis
Um die 140 Nazis folgten dem Aufruf der Partei Die Rechte. Die Teilnehmer_innen setzten sich vor allem aus den eigenen Parteireihen zusammen. Angereist waren Teile der Landesverbände Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Auch der Großteil der angeklagten Nazis des Aktionsbüro-Mittelrhein waren anwesend. Interessant: Marc Michels, einer der Angeklagten war mit (gekauftem) Presseausweis anwesend und fotografierte fleißig vermeintliche Gegendemonstrant_innen. Anti-Antifa-Arbeit und darauf folgende Gewalttaten sind einer der Anklagepunkte im Prozess gegen das ABM. Sven Skoda, ein weiterer Angeklagter und erst kürzlich aus der U-Haft entlassen, hielt einen Redebeitrag.
Insgesamt waren die Nazis gerade nach der Blockade frustriert. Koblenz scheint wohl nicht ihr Lieblingsort zu werden. U-Haft, Prozess und jetzt auch noch ein – zumindest zur Hälfte – blockierter Aufmarsch.

Nachttanzdemo
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Trotz kurzzeitigem Regen und den anstrengenden Gegenprotesten zuvor, fanden sich etwas 120 gut gelaunte Menschen zur abendlichen Tanzdemo ein. Mit guter Stimmung – schließlich hatte man die Nazis blockiert – zogen die Menschen tanzend vom Zentralplatz durch die Innenstadt nach Lützel und wieder zurück. Zwischendurch gab es auch atmosphärische Pyrotechnik.

Die Polizei
Schon ab dem frühen Morgen positionierten sich große Teile der ca. 1000 eingesetzten Polizeibeamt_innen in der Koblenzer Innenstadt. Am Bahnhof und Teilen der Naziroute wurden Hamburger Gitter aufgestellt. Schon über eine Stunde vor Beginn der angemeldeten Gegenkundgebungen gab es massive Vorkontrollen und die „Koblenzer Spezialität“ von unbegründeten Stadtverboten bis in die späten Abendstunden. Alles was nach „Antifa“ aussah musste mit willkürliche Maßnahmen rechnen. Auch versuchten die Cops einigen Gegendemonstrant_innen den Zugang zur Gegenkundgebung des DGB zu verwehren.
Am Rande der Nazidemo kam es dann noch zu einem polizeilichem Übergriff. Ein Gegendemonstrant wurde ohne Grund von einem Polizeisanitäter mit Schlagstock und Pfefferspray angegriffen und verletzt. Dieser Vorfall wurde nur durch Zufall von einem Journalisten festgehalten – durch die Veröffentlichung von Fotos der Situation hat sich mittlerweile die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Kolleg_innen des Täters deckten diesen, Dienstnummern wurden nicht hergegeben.
Artikel RZ: http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/koblenz_artikel,-Demo-Teilnehmer-von-Polizeisanitaeter-angegriffen-_arid,1125167.html

Fazit
Als sehr positiv bewerten wir die antifaschistische Einnahme des öffentlichen Raums im Vorfeld der Nazidemo. Die Veranstaltungen ermöglichten es die Betroffenen von Rassismus und Nazigewalt in den Fokus zu rücken. Dies geschieht leider zu selten. Auf der anderen Seite konnte gezeigt werden, dass Koblenz nicht die Stadt der Nazis ist und außer punktuellen Demos hier momentan wenig für sie zu holen ist.

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Seit 2006 finden relativ regelmäßig Nazidemos in Koblenz statt, erstmals konnte erfolgreich blockiert werden. Normalerweise bewegen sich die Nazis in menschenleeren, abgesperrten Korridoren durch die Stadt – da ist aus antifaschistischer Sicht oftmals wenig drin. Diesmal wollten die Nazis direkt durch die Innenstadt. Dazu kam, dass der Neonazi Christian Worch bei der Anmeldung gepfutscht hatte. Die Nazi-Ersatzroute sollte nah am antifaschistischen Gegenkundgebungen entlanggehen. Die Blockaden waren allerdings politisch nicht gewollt, so zogen Polizeikräfte für eine mögliche Räumung in den Nebenstraßen auf und machten sich fertig zum stürmen der Blockaden. Die Blockaden waren allerdings strategisch gut positioniert, eine mögliche Räumung hätte sich inmitten der Fußgängerzone abgespielt. Desweiteren waren die Blockade bunt gemischt, was den Druck auf die Polizei nochmal erhöhte, die Lage nicht eskalieren und keine unschönen Bilder entstehen zu lassen.

Unser Fazit: So kann es weiter gehen. Für die Zukunft gilt es antifaschistischen Gegenprotest noch besser zu vernetzen und zu koordinieren.

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Letzte Infos für Samstag

Letzte Infos für Samstag:

Die Nazis reisen ab 14 Uhr an, treffen sich am Hauptbahnhof (Taxistand).

Gegenkundgebungen:

13 Uhr Hauptbahnhof:
Breites Bündnis unter Koordination DGB

13 Uhr Forum Mittelrhein:
Raven gegen Nazis, veranstaltet von AStA HS Koblenz

13 Uhr Löhrstraße 100:
Kundgebung in Seitenstraße zur Naziroute, veranstaltet von ver.di

Überblick der Rhein-Zeitung:
http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/koblenz_artikel,-Demo-Samstag-in-Koblenz-Hier-gibt-es-alle-Informationen-_arid,1123277.html

Info-Ticker: https://twitter.com/SchngelgegenNaz

EA: 0163-8219568

Demo-Sanis: 015732388954

19 Uhr: Tanzdemo ab Forum Mittelrhein -> alle hin da!

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Infos zum Naziaufmarsch am 15. März 2014 und die Gegenproteste! Aktuellste Infos!

Schängel gegen Nazis!
Infos zum Naziaufmarsch am 15. März 2014 und die Gegenproteste

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In der Woche vom 10. bis 15. März 2014 gibt es in Koblenz eine Antifaschistische Aktionswoche mit verschiedenen Veranstaltungen. Abschluss der Aktionswoche ist eine Demo am Freitag Abend.

Antifaschistische Demonstration am Freitag:
„Schöner Leben ohne Nazis – Solidarität mit den Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt“

Freitag, 14. März, 19 Uhr, Hauptbahnhof
organisiert von der Initative Kein Vergessen Koblenz:

http://initiativekeinvergessen.blogsport.de
https://www.facebook.com/InitiativeKeinVergessenKoblenz

Die Nazis
14 Uhr Hauptbahnhof
Die Partei „Die Rechte“ von Christian Worch wollte erst zur JVA laufen (Bahnhofsrückseite), haben dann aber eine neue Route in der Innenstadt zum Gericht angemeldet. Die Nazis mobilisieren für 14.00 zum HBF Koblenz und wollen durch die Stadt laufen (Bahnhofsvorplatz – Bahnhofstraße – Löhr-Center – Deinhardplatz – Neustadt – Bahnhofsvorplatz)

Wir rechnen mit 150 bis 200 Nazis. Größere Gruppen werden wahrscheinlich aus Ludwigshafen, Dortmund und Aachen anreisen.

Ausführliche Infos vom Antifa-Infobüro Rhein-Main:

Koblenz: Neuigkeiten vom Prozess gegen das „Aktionsbüro Mittelrhein“ und Naziaufmarsch am 15. März 2014

Die Gegendemo
13 Uhr, Hauptbahnhof:
Kundgebung und Demo, organisiert vom bürgerlichen Bündnis

Route: Hauptbahnhof – Markenbildchenweg – Mainzer Straße – Neustadt – Reichenspergerplatz (dort ist ein Mahnmal für die Opfer des NS)

Zur Zeit ist die Lage noch unübersichtlich, es sind noch weitere Gegenveranstaltungen (unter anderem von Ver.di und der Grünen Jugend) in der Innenstadt angemeldet, unklar was davon dann wann und wo stattfinden kann.

Die aktuellsten Infos gibt es wahrscheinlich erst Freitag Abend.

Die Polizei
Erfahrungsgemäß sind in Koblenz weit über 1000 PolizistInnen im Einsatz, schon mehrere Stunden vor Eintreffend der Nazis wird es die ersten Platzverweise geben, die Polizei wird versuchen die Route der Nazis komplett abzuriegeln.

Allerdings laufen die Nazis durch die Innenstadt und kreuzen die FussgängerInnenzone.

Hinweis: Die Erfahrung zeigt, dass die Polizei in Rheinland-Pfalz alles abzuräumen, was schwarz gekleidet ist.

Info-Ticker

EA-Nummer
Wird es den ganzen Samstag über geben, Nummer wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Unsere Empfehlungen
Macht Zugtreffpunkte, überlegt euch was ihr anzieht, reist vor den Nazis an (also vor 14 Uhr), reist in größeren Gruppen und überlegt euch was für eure Sicherheit!

Informiert euch am Freitag Abend über den aktuellen Stand und letzte Änderungen.

Aktuelle Infos wird es über Twitter
Twitter: https://twitter.com/SchngelgegenNaz

EA-Nummer: folgt

Kommt am Samstag, 15.03.2014 um 13 Uhr zum Bahnhof.
Zeigt den Nazis, dass sie nicht in Koblenz und auch sonst nirgendwo
willkommen sind!

Dar rose 15.03.2014 NAZIAYE Koblenz dar schore man teer mescham!
Bi yayem 13 baga dar Bahnhuf wa neschon beten ke mo chusch nadorem que
biyayam!

Am Samstach, 15.03.2014 wolle Nazis durch Kowelenz marschiere.
Kümmt um 13 Uhr zum Bahnhof un zeicht den Nazis, dat se hä nit willkomme
sind!

Samedi, les Nazis veulent faire une marche à Koblenz.
Venez à 13 à la gare et montrez aux Nazis qu’ à Koblenz ils ne sont pas
les bienvenues!

Bu cumartesi, 15.03.2014, Naziler Koblenz’de yürüyüs yapmak istiyorlar.
Saat 13′de Bahnhof’ a gelin ve Nazilere istenilmediklerini gösterin!

On Saturday, 15 th March 2014, Nazis want to march through Koblenz.
Go to the main station at 13 o’clock and show the Nazis, that they’re
not welcome in Koblenz!

Venis el proxima sábado al estación a las 13.
Demostramos los nazi que no estan bienvenidos en Koblenz!

Przyjdz w sobote o godz.
13 na dworzec kolejowy w Koblenz i okaz nazis ze nie sa mile widziani!

Субботу, 15.03.2014, хотят нео-нацисты в городе Кобленц марш провести.
Приходите в 13.00 часов на вогзал и покажите что нацисты в нашом городе
не являются приглашонными!

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