Auswertung vom Naziaufmarsch in Koblenz

+++ 115 Nazis marschierten durch Koblenz +++ 300 Menschen beteiligten sich an Gegenprotesten +++ Nazis und Stadt Koblenz verhöhnen Opfer des Nationalsozialismus“ +++

Am Samstag, 19. März 2011, marschierten etwa 115 Neonazis durch Koblenz. Anlass des Aufmarsches waren mehrere Ermittlungsverfahren, Hausdurchsuchungen und anstehende Prozesse gegen die Neonaziszene im nördlichen Rheinland-Pfalz.
Angemeldet wurde der Aufmarsch von Axel Reitz aus Köln. Die maßgebliche Organisationsstruktur stellte das „Aktionsbüro Mittelrhein“. Die Neonazis kündigten den Aufmarsch sehr kurzfristig an und mobilisierten erst ab Dienstag, 15. März, im Internet.

Der Naziaufmarsch…

Gegen Mittag sammelten sich die ankommenden Neonazis vor der rheinland-pfälzischen Landesbibliothek am Koblenzer Hauptbahnhof, wo sie lautstark von etwa 300 anwesenden GegendemonstrantInnen empfangen wurden.

Neben dem „Aktionsbüro Mittelrhein“ um Sven Lobeck, David Herrmann und Christian Häger waren hauptsächlich Neonazis aus dem benachbarten NRW vertreten. So beteiligten sich unter anderem mit Sven Skoda (Düsseldorf), Paul Breuer und Axel Reitz (beide Köln) führende Neonazis aus NRW an dem Aufmarsch. Ebenfalls angereist waren die „Kameradschaft Aachener Land“, Neonazis aus dem Ruhrgebiet (unter anderem: Julian Engels, Christoph Drewer) sowie eine kleine Gruppe aus dem Osten der Bundesrepublik („Freie Kräfte Neuruppin“).

Um 13:15 Uhr setzte sich der Aufmarsch unter lautstarken Protesten in Richtung Markenbildchenweg und Mainzer Straße in Bewegung. Entlang der Route kam es jedoch nur vereinzelt zu Protest, da das Aufmarschgebiet weitläufig durch die Polizei abgeriegelt wurde. Die Neonazis liefen über die Mainzer Straße zum Deinhardplatz. Dort wurden sie wiederum von GegendemonstrantInnen empfangen.

Die Neonazis konnten ihre Zwischenkundgebung in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Reichsbankgebäude durchführen, welches noch heute mit Hakenkreuzornamenten verziert ist.
Als Redner traten Axel Reitz, Sven Skoda, Paul Breuer und Sven Lobeck auf. Letzterer konnte seine Rede aufgrund von lautstarken Protesten aus dem Stadttheater nicht wie geplant durchführen.
Daraufhin drangen Polizeibeamte ins Stadttheater ein und sorgten dafür, dass die Neonazis ihre Kundgebung ungestört weiter abhalten konnten. Währenddessen sangen die Neonazis das Hitlerjugend Pflichtlied „Ein junges Volk steht auf“. Nachdem die Polizei für Ruhe gesorgt hatte, redete Sven Lobeck weiter.

Nachdem die Neonazis ihre Zwischenkundgebung beendet hatten, gingen sie die Route zum Hauptbahnhof zurück. Dabei skandierten sie unter anderem die Parole: „Hammer und Stein, ins Arbeitslager rein“ und riefen damit unverhohlen zur Internierung von vermeintlichen GegendemonstrantInnen in Arbeitslager auf.
Am Hauptbahnhof wurden die Nazis dann wieder von bereits wartenden AntifaschistInnen lautstark empfangen.
Die Nazis liefen unmittelbar an den GegendemonstrantInnen vorbei und sangen als Drohung an anwesende AntifaschistInnen gerichtet: „Schmuddel hat’s erwischt“. Damit nahmen sie positiv Bezug auf den vom Neonazi Sven Kahlin 2005 in Dortmund verübten Mord an dem Punker Thomas „Schmuddel“ Schulz.
Nach einer kurzen Abschlusskundgebung vor dem HBF reisten die Nazis gegen 15:15 Uhr ab.

Die Nazis…

Der letzte Naziaufmarsch in Koblenz fand 2006 statt. Auch damals waren Breuer und weitere Neonazis aus NRW anwesend. Auf der Rückfahrt Richtung Köln attackierte Breuer vermeintliche GegendemonstrantInnen und verletzte diese schwer. Breuer wurde dafür zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Mindestens drei Neonazis trugen Pullover mit der Aufschrift „Rhein-Ahrische-Jugend“. Das plumpe Wortspiel „Rhein-Ahrische-Jugend“ bezieht sich einerseits auf den Rhein-Ahr-Kreis aus dem die Neonazis stammen, andererseits auf eine „rein arische Jugend“, für die sie sich halten.
Einer der Träger ist David Herrmann. Dieser tritt öffentlich für das „Aktionsbüro Mittelrhein“ auf, unter anderem als Redner bei Aufmärschen wie im November 2010 in Remagen. Herrmann lebt gemeinsam mit anderen Neonazis in einem Wohnhaus in Bad-Neuenahr Ahrweiler. Er studiert, ebenso wie mindestens zwei weitere Neonazis des „Aktionsbüro Mittelrhein“ am Standort Remagen der Fachhochschule Koblenz.

Der Lautsprecherwagen der Neonazis wurde wie bei vergangenen Aufmärschen vom „Aktionsbüro Mittelrhein“ gestellt. Er trägt das Nummernschild AW-X-3107, welches das Selbstverständnis und den positiven Bezug auf Gewalt verdeutlicht: Am 31.07.1992 wurde in Bad Breisig der Obdachlose Dieter Klaus Klein von Neonazis ermordet.

…und das Verhalten der Stadt und Behörden

Skandalös ist das Verhalten der Behörden und Offiziellen der Stadt Koblenz im (Nicht-)Umgang mit dem Naziaufmarsch.

Im Vorfeld gab es seitens der Stadt weder den Versuch, den Naziaufmarsch zu verbieten noch die angemeldete Route einzuschränken. Die Stadtverwaltung hüllte sich bereits wie beim Naziaufmarsch 2006 in Schweigen und enthielt den BürgerInnen von Koblenz so gezielt Informationen vor.

Die AnwohnerInnen entlang der Strecke wurden über den geplanten Naziaufmarsch seitens Stadtverwaltung und Behörden nicht informiert. Die Aufklärungsarbeit leisteten couragierte Jugendliche und autonome AntifaschistInnen. Der erste Presseartikel zum Naziaufmarsch erschien am Samstag in der Rhein-Zeitung, so dass viele BürgerInnen erst am Tag des Aufmarschs über diesen informiert wurden.

2006 rühmte sich die Stadt Koblenz noch, den Neonazis die geplante Route aufgrund ihrer historischen Bedeutung untersagt zu haben. Knapp fünf Jahre später schien dies für die Stadt kein Problem darzustellen. Die Neoazis marschierten direkt an Stolpersteinen vorbei, die an Deportation und Ermordung von Menschen im Nationalsozialismus erinnern. Diese Stolpersteine wurden für die Zeit des Naziaufmarsches bis zur Unkenntlichkeit mit Hilfe von Warnbarken und Gittern „verhüllt“.

Weitere historisch bedeutsame Orte befinden sich direkt an der Routem eine Karte mit Informationen findet sich hier.

Fazit und Ausblick

Trotz kurzer Mobilisierungszeit von nur drei Tagen beteiligten sich an die 300 GegendemonstrantInnen an den Protesten. Im Vorfeld des Aufmarsches rief die Antifa Koblenz in mehreren Sprachen dazu auf, den Nazis zu zeigen, dass sie weder in Koblenz noch sonst irgendwo willkommen sind.

Leider gab es neben diesem Aufruf keinerlei Reaktionen von zivilgesellschaftlicher Seite.

Trotz der kurzen Mobilisierungszeit, 900 eingesetzen PolizeibeamtInnen (darunter viele ZivilbeamtInnen, Staatsschutz aus Koblenz und Köln) konnte wahrnehmbarer Protest in Sicht- und Hörweite zu den Neonazis stattfinden. Die ersten Platzverweise seitens der Polizei wurden bereits drei Stunden vor erwarteter Ankunftszeit der Nazis erteilt. Zudem kam es während des Aufmarsches immer wieder zu Personalienkontrollen. An manchen Stellen hätte ein bisschen mehr Entschlossenheit seitens der GegendemonstrantInnen zu weiteren erfolgreichen Interventionen geführt.

Wir freuen uns, dass so viele Menschen den Neonazis deutlich ihre Ablehnung gezeigt haben!
Unser besonderer Dank gilt allen, die einen weiten Weg auf sich genommen haben.

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Naziaufmarsch in Stolberg am 09.04 blockieren

Infos rund um den Naziaufmarsch und die Blockaden findet ihr hier: http://blockieren.mobi

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Naziaufmarsch in Trier am 26.03

Infos bei der Autonomen Antifa Trier: http://trier.blogsport.eu/2011/03/14/sie-konnen-rennen-aber-wir-konnen-zaubern/

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+++ Update zum Nazi-Aufmarsch +++

+++ Stadt Koblenz verhöhnt Opfer des Nationalsozialismus – Nazis dürfen an mehreren historischen Gedenkorten vorbeimarschieren +++

Direkt an der vorraussichtlichen Route der Nazis sind mehrere Stolpersteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnorten der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen.

An der Mainzer Strasse 10 befinden sich Stolpersteine für den Rechtsanwalt Dr. Isidor Treidel und Erna Treidel, geb. Hecht. Das jüdische Ehepaar Treidel wurde am 16. Juni 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, von dort aus weiter nach Auschwitz, wo beide ermordet wurden. Die Route der Nazis führt dort direkt vorbei.

Am Deinhardplatz 4 befinden sich Stolpersteine für die Familie des Amtsgerichtsrats Landau. Dort wollen die Nazis eine Kundgebung abhalten.

Während in anderen Städten ein solch skandalöses Verhalten des Ordnungsamtes für Aufsehen und Entrüstung sorgte, hofiert die Stadt Koblenz im Wahlkampfjahr 2011 die Nazis.

Ein Verzeichnis der Stolpersteine in Koblenz findet sich beim Verein Mahnmal e.V.

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Infos für Samstag

Die Nazis treffen sich um 12 Uhr am Bahnhofsvorplatz und laufen dann durch den Markenbildchenweg bis zur Mainzer Strasse, dann links in die Mainzer Strasse bis zum Deinhardplatz, dort ist die Abschlusskundgebung

Es ist mit Vorkontrollen und Platzverweisen durch die Polizei zu rechnen.

Horst Seehofer (rechter Atom-Politiker aus Bayern, der gerade eine Anzeige wegen Volksverhetzung hat) besucht Koblenz wegen einer CDU-Wahlkampfveranstaltung.
Dagegen gibt es eine Mahnwache um 13:30 bis 15 Uhr am Görresplatz.

Falls ihr festgenommen werdet:
Sagt nur Name, Geburtsdatum und Meldeadresse sowie eine allgemeine Berufsbezeichnung (Schüler, Studentin, Angestellter, Arbeiterin), sonst nichts!
Ruft bei der EA-Nummer an und sagt dort, was euch vorgeworfen wird.
EA-Nummer: 0177-3544354

Am Samstag wird es eine Infonummer geben, bei der es aktuelle Informationen gibt. Dort könnt ihr auch Beobachtungen über Nazis melden.
Infonummer: 0177-1726993

Achtet auf euch und andere!
Nach dem letzten Naziaufmarsch in Koblenz fuhren Nazis in einem Zug Richtung Köln ohne Polizeibegleitung, es kam zu Übergriffen durch die Nazis, einige Personen wurden schwer verletzt!


Kommt um 12 Uhr zum Bahnhof.
Zeigt den Nazis, dass sie nicht in Koblenz und auch sonst nirgendwo willkommen sind!

Dar rose 19.03. NAZIAYE Koblenz dar schore man teer mescham! Bi yayem 12
baga dar Bahnhuf wa neschon beten ke mo chusch nadorem que biyayam!

Am Samstach, 19.03. wolle Nazis durch Kowelenz marschiere. Kümmt um 12
Uhr zum Bahnhof un zeicht den nazis, dat se hä nit willkomme sind!

Samedi, les Nazis veulent faire une marche à Koblenz. Venez à 12 à la
gare et montrez aux Nazis qu’ à Koblenz ils ne sont pas les bienvenues!

Bu cumartesi, 19 Mart, Naziler Koblenz’de yürüyüs yapmak istiyorlar.
Saat 12′de Bahnhof’ a gelin ve Nazilere istenilmediklerini gösterin!

On Saturday, 19 th march, Nazis want to march through Koblenz.
Go to the main station at 12 o’clock and show the Nazis, that they’re not welcome in Koblenz!

Venis el proxima sábado al estación a las 12.
Demostramos los nazi que no estan bienvenidos en Koblenz!

Przyjdz w sobote o godz.
12 na dworzec kolejowy w Koblenz i okaz nazis ze nie sa mile widziani!

Субботу, 19.03., хотят нео-нацисты в городе Кобленц марш провести.
Приходите в 12.00 часов на вогзал и покажите что нацисты в нашом городе не являются приглашонными!


Stadtplan zum runterladen

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Naziaufmarsch in Koblenz am Samstag, 19.03

Nazis wollen am Samstag durch Koblenz marschieren.
Seit Dienstag Abend mobilisieren Nazi-Gruppen aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“ zu einem Aufmarsch, Treffpunkt ist der Hauptbahnhof um 12 Uhr.
Anmelder ist Axel Reitz aus Köln, es wird mit 100 bis 200 Nazis aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gerechnet.

Der letzte Naziaufmarsch war 2006. Damals marschierten etwa 100 Nazis vom Bahnhofsvorplatz aus durch die Stadt.

Informationen zur regionalen Naziszene gibt es hier.

Letzte Informationen und eine Karte zum ausdrucken wird es am Freitag Abend geben.

Kommt um 12 Uhr zum Bahnhof und zeigt den Nazis, dass sie in Koblenz und auch sonst nirgendwo willkommen sind!

Dar rose 19.03. NAZIAYE Koblenz dar schore man teer mescham! Bi yayem 12
baga dar Bahnhuf wa neschon beten ke mo chusch nadorem que biyayam!

Am Samstach, 19.03. wolle Nazis durch Kowelenz marschiere. Kümmt um 12
Uhr zum Bahnhof un zeicht den nazis, dat se hä nit willkomme sind!

Samedi, les Nazis veulent faire une marche à Koblenz. Venez à 12 à la
gare et montrez aux Nazis qu‘ à Koblenz ils ne sont pas les bienvenues!

Bu cumartesi, 19 Mart, Naziler Koblenz’de yürüyüs yapmak istiyorlar.
Saat 12’de Bahnhof‘ a gelin ve Nazilere istenilmediklerini gösterin!

On Saturday, 19 th march, Nazis want to march through Koblenz.
Go to the main station at 12 o’clock and show the Nazis, that they’re not welcome in Koblenz!

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Nazis kommen am Samstag, 19.03 nach Koblenz

Für Samstag, 19.03, haben Nazis vom „Aktionsbüro Mittelrhein“ angekündigt, nach Koblenz zu kommen.
Anlass für die Nazis nach Koblenz zu kommen sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz.
Ein Hintergrundartikel über das „Aktionsbüro Mittelrhein“ ist unter „Nazis“ zu finden.

Die Nazis wollen sich um 12 am Hauptbahnhof treffen.

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Flugblatt: Anquatschversuch in Koblenz

anquatschversuch

Verfassungsschutz schnüffelt in Koblenz

In den letzten Wochen hat der Verfassungsschutz erneut versucht, in der
linken Szene in Koblenz Spitzel anzuwerben. Am 01. Februar 2011 wurde
eine Frau, die gerade mit ihrem Kleinkind nach Hause kam, von einer
Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter des Verfassungsschutzes vor ihrer
Haustür abgepasst. Die Frau ging auf das „Gesprächsangebot“ des
Agenten-Pärchens nicht ein, worauf dieses unverrichteter Dinge abzog.
Die „freundliche“ Verabschiedung: „Ein hübsches Kind haben Sie da“, kann
in diesem Zusammenhang nur als Drohung verstanden werden [1]. Genau eine
Woche später, am 08. Februar, wurde in Koblenz erneut ein Linker vom
Verfassungsschutz angesprochen. Der Agent hatte wieder kein Glück, auch
diese Person lehnte jedes Gespräch ab [2]. Nur ein paar Tage vorher, am
03. Februar, wurde nach gleichem Schema in Trier eine junge Frau von der
Behörde angesprochen [3]. Auch in den Jahren zuvor hat der
Verfassungsschutz wiederholt versucht, in Koblenz Spitzel anzuwerben
[4]. Außerdem wurden BündnispartnerInnen und PächterInnen von
Veranstaltungsorten durch Verfassungsschutzbehörden und den
polizeilichen Staatsschutz um Informationen über anarchistische und
antifaschistische Gruppen in Koblenz angegangen.

Die Geheimdienste befinden sich in der Defensive. Seit mehr als fünf
Jahren versuchen sie nun schon – offensichtlich erfolglos – in Koblenz
Spitzel anzuwerben. In Heidelberg wurde vor zwei Monaten ein Spitzel der
politischen Polizei enttarnt, der über mehr als ein halbes Jahr offen
arbeitende Gruppen wie die Kritische Initiative Heidelberg und
Klimaschutzinitiativen ausgeschnüffelt hat. Über diesen Fall wurde
ausführlich in der überregionalen Presse berichtet [5]. In
Großbritannien wurden gleich mehrere Polizei-Spitzel enttarnt, die
teilweise über mehrere Jahre ergebnislos in linken Zusammenhängen
geschnüffelt haben. Dabei kam nicht nur heraus, dass die Polizei-Spitzel
sich zur Informationsgewinnung durch diverse linke Betten geschlafen
haben, wobei einer zwei Kinder zeugte. Ein anderer britischer Spitzel
agierte auch in Deutschland als Agent Provocateur [6].

Die Geheimdienste und der Staatsschutz verfolgen mit dieser Strategie
mehrere Ziele. Primär geht es natürlich darum, Informationen zu
bekommen. Sekundär sollen mit Anquatschversuchen die Betroffenen und
ihr Umfeld eingeschüchtert werden. Niemand hat gerne Geheimdienste im
Nacken. Die Anquatschversuche dienen auch einer Stigmatisierung der
Betroffenen. Herrschafts- und Gesellschaftskritik sowie
antifaschistischen Widerstand werden mit dem Denken und Handeln von
Nazis gleichgesetzt. Staatliche Repression gegen Antifaschismus wird so
gerechtfertigt.

Wichtig ist, dass wir uns nicht einschüchtern lassen! Wir möchten Euch
deshalb nochmal darauf hinweisen, dass selbstverständlich niemand zu
einer Zusammenarbeit mit Geheimdiensten verpflichtet ist. Wir raten
dringend davon ab, sich auf Gespräche mit Geheimdiensten einzulassen,
ganz egal was Euch die SchnüfflerInnen erzählen. Auch sollte sich
niemand die Illusion machen, durch geschicktes Taktieren Informationen
von den GeheimdienstlerInnen zu erhalten. Im Umgang mit Geheimdiensten
ist unser dringender Rat, jeden Kontakt abzulehnen und alle
Kontaktversuche öffentlich zu machen!

Geheimdienste arbeiten im Dunkeln und haben kein Interesse, dass ihre
Tätigkeit allzu bekannt wird. Deshalb werden die SchnüfflerInnen nur in
Ausnahmefällen versuchen, Euch durch Druck zu einer Mitarbeit zu
bewegen. In aller Regel wird eine konsequente verbale Ablehnung der
Zusammenarbeit problemlos akzeptiert. Wenn Euch in einem vermeintlich
harmlosen Gespräch mit den Behörden doch etwas herausgerutscht ist, was
Ihr lieber für Euch behalten hätte, könnt Ihr davon ausgehen, dass
Verfassungs- und Staatsschutz Euch nun für erpressbar halten und
regelmäßig bei Euch vor der Tür stehen werden. Macht deshalb bitte auch
solche Kontakte öffentlich. Informiert uns!

Antifa Koblenz im Februar 2011

Email: antifa-koblenz {a} riseup.net
Web: http://www.antifa-koblenz.net

[1] http://de.indymedia.org/2011/02/299475.shtml>
[2] http://de.indymedia.org/2011/02/300211.shtml>
[3] http://de.indymedia.org/2011/02/299995.shtml>
[4] 14.02.2006: Anquatschversuch durch das Landesamt für
Verfassungsschutz. http://de.indymedia.org/2006/02/140142.shtml>
30.06.2009: Anquatschversuch durch das Landesamt für
Verfassungsschutz. http://de.indymedia.org/2009/07/256567.shtml>
08.10.2009: Anquatschversuch durch das Landesamt für
Verfassungsschutz. http://de.indymedia.org/2009/10/263477.shtml>
01.02.2011: Anquatschversuch durch das Bundesamt für
Verfassungsschutz. http://de.indymedia.org/2011/02/299475.shtml>
08.02.2011: Anquatschversuch durch das Bundesamt für
Verfassungsschutz. http://de.indymedia.org/2011/02/300211.shtml>
[5]http://www.fr-online.de/politik/der-simon-von-der-polizei/-/1472596/5034678/-/index.html>
[6] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34120/1.html>

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Landtagswahl 2011: Antifa-Broschüre zur NPD

Cover NPD Broschüre
Broschüre über die NPD in RLP 2011

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Wieder Anquatschversuch durch Verfassungsschutz in Koblenz

Am Dienstag, den 8.Februar 2011, kam es in Koblenz (Rheinland-Pfalz) gegen 17:00 nachmittags zu einem Anquatschversuch durch den Verfassungsschutz. Der Betroffene befand sich gerade im Treppenhaus seines Wohnhauses, als ihn ein Mann ansprach.

Das kurze Gespräch lief folgendermaßen ab:

VS-Mann: „Wohnt hier ein Herr *PIEP*?“
Angequatschter: „Ja, wieso?“
VS-Mann: „Sind sie das?“
Angequatschter: „Worum geht es denn?“
VS-Mann: „Mein Name ist Thorsten Menuch vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Ich würde mich gerne mal mit ihnen unterhalten.“
Angequatschter: „Aber ich muss mich doch nicht mit ihnen unterhalten, oder?“
VS-Mann: „Nein, das müssen sie nicht.“
Angequatschter: „Dann ist dieses Gespräch jetzt auch beendet.“

Noch ein paar Infos zum Anquatscher:
Alter: ca. 30 Jahre alt sportlich, leicht gebräunte Hautton, etwas längere, dunkle Haare

Dies ist der zweite Anquatschversuch in Koblenz innerhalb von 7 Tagen.

Auch in Trier gab es letzte Woche einen Anquatschversuch. Infos dazu:
http://de.indymedia.org/2011/02/299995.shtml

Quelle und weiterlesen: http://linksunten.indymedia.org/de/node/33784

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