Im Rahmen der Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ berichtet Lorenz Knorr über sein Leben und sein politisches Engagement.
Lorenz Knorr, geboren 1921 in Eger/Cheb, war schon früh in der sozialistischen Jugend aktiv. Beim Einmarsch der Nazi-Truppen 1938 wurde er wegen seiner antifaschistischen Tätigkeit inhaftiert. Nach seiner Entlassung und ebenso nach seiner Einberufung in die Wehrmacht setzte er seine Widerstandsaktivität fort. Wegen „Wehrkraftzersetzung“ kam er 1942 vor ein Kriegsgericht, dann in eine Strafkompanie in Afrika. Später im
besetzten Polen fand er neue Möglichkeiten zur antifaschistischen Tätigkeit.
Nach der Befreiung vom NS-Faschismus setzte er sich für eine befreite internationale Ordnung ohne Ausbeutung, Krieg und Faschismus ein.
Von 1963 bis 1967 stand er insgesamt 37 Tage vor Gericht, weil er die Hitler-Generäle an der Spitze der Bundeswehr als „Kriegsverbrecher“ und beteiligt am Massenmord attackierte und ihre Abberufung forderte. Zusätzlich zeigte man ihn wegen „Staatsgefährdung“ an. Trotz einiger zwischenzeitlicher Verurteilungen wurden die Prozesse gegen ihn eingestellt; die Hitler-Generäle mussten ihren Hut nehmen.
Bis heute ist Lorenz Knorr in vielfältigen Funktionen in antifaschistischen und anti-militaristischen Organisationen und als Autor und Publizist tätig. Er veröffentlichte unter anderem „Gegen Hitler und Henlein – Antifaschistischer Widerstand unter den Sudeten und in der Wehrmacht“ und „Generäle vor Gericht – Oder: Darf man Nazi-Militärs als Massenmörder bezeichnen?“.
Die Veranstaltung findet am Sonntag 17. November in der Kultur-Werkstatt in Remagen statt.